Geschichte

Die ursprüngliche Heimat des Entlebucher Sennenhundes liegt in den Tälern der Entlen sowie der kleinen und großen Emme in den Schweizer Kantonen Luzern und Bern. Bei den dort ansässigen Bauern und Sennen machte er sich nicht nur als Hüter und Treiber von Schaf- und Viehherden verdient, sondern auch als zuverlässiger Wächter und Beschützer des bäuerlichen Besitzes.

1889 wurde die Rasse erstmalig unter dem Namen „Entlebucherhund“ erwähnt, 1914 wurden die ersten fünf Entlebucher in das Schweizerische Hundestammbuch (SHSB) eingetragen. Allerdings wurde in den darauffolgenden Jahren kaum ein Unterschied zwischen Appenzeller und Entlebucher Sennenhund gemacht. Der Beginn der Reinzucht ist vor allem dem Schweizer Kynologen Dr. B. Kobler zu verdanken, auf dessen Initiative hin sich 1926 der Schweizerische „Klub für Entlebucher Sennenhunde“ gründete. Trotz der Bemühungen von Dr. Kobler, der nach dem Ersten Weltkrieg begonnen hatte, nach geeigneten Entlebucher Zuchthunden Ausschau zu halten, entwickelte sich die Rasse jedoch nur schleppend, was die geringe Zahl der Eintragungen im Hundestammbuch belegen.

Der Entlebucher Sennenhund ist der Kleinste unter den Sennenhunderassen und besitzt ebenso wie seine drei „Brüder“ die typisch dreifarbige Zeichnung. Trotz seiner Kompaktheit ist er sehr flink und wendig. Als ehemaliger Hüte- und Treibhund braucht er auch als Familienhund ausreichend Bewegung und Beschäftigung.

Erscheinungsbild

Mit einer Widerristhöhe von 44 bis 52 cm bei Rüden und 42 bis 50 cm bei Hündinnen ist der Entlebucher ein Hund von mittlerer Größe.

Anders als das lange Haar des berühmten Berner Sennenhund, ist das Fell des Entlebuchers kurz und stockhaarig. Es liegt fest an und betont durch seine harte, glänzende Struktur den kräftig-muskulösen Körperbau, der mit dem ungewöhnlich langen Rücken ein leicht gestrecktes Format besitzt. Trotz des nicht zu unterschätzenden Gewichts von 20 bis 30 kg, das dem Entlebucher einen leicht gedrungenen und stämmigen Eindruck verleiht, ist dieser Rassehund außerordentlich schnell und beweglich.

 

Attraktiver Hund in Tricolor

Das verbindenste äußere Element zwischen den vier Schweizer Berghunden ist sicherlich die charakteristische Dreifarbigkeit ihres Fells. Wie ein Mantel legt sich die schwarze Grundfarbe dabei über Rumpf, Hals, Kopf und Rute und bildet damit einen attraktiven Kontrast zu den weißen und braunroten Abzeichen, die symmetrisch von der Stirn bis zur Brust reichen. Typisch für den Sennenhund sind darüber hinaus die „doppelten Augen“, die durch die braunroten Flecken über den Augen entstehen.

 

 

Ein Hüte.- oder Treibhund als Familienhund?

Nichtsdestotrotz ist und bleibt der Entlebucher im Grunde seines Herzens ein Hütehund, dessen oberste Pflicht der Schutz seiner „Herde“ ist. So gutmütig und herzlich er sich im Kreise seiner Familie zeigt, so unnahbar und misstrauisch präsentiert er sich Fremden gegenüber, die sein Territorium betreten möchten. Lauthals bellend wird er die Anwesenheit des Besuchs melden und ihm unmissverständlich zeigen, dass er sie jederzeit in seinem wachsamen Blick hat. Mit einer frühen Sozialisation und konsequenten Erziehung gelingt es aber, seinen natürlichen Hüte- und Schutztrieb in den Griff zu bekommen und ihm beizubringen, dass die fremden Gäste im Haus willkommen sind.

 

Zucht und Gesundheit

Trotz des zögerlichen Beginns und der erneuten Rückschläge im Verlauf des Zweiten Weltkrieges konnte sich der Entlebucher als eigenständige Hunderasse etablieren. Heute ist sie, neben seiner Heimat der Schweiz, vor allem in Deutschland und Österreich anzutreffen, aber auch in Amerika und anderen europäischen Ländern hat sie ihre Liebhaber gefunden. Im Vergleich zu anderen Hunderassen, etwa dem Berner Sennenhund, gehört der Entlebucher nach wie vor allerdings zu den eher seltenen Hunderassen.

 

 

Erhöhtes Risiko für Erbkrankheiten in Risikozuchten

Die überschaubare Population und die damit verbundene geringe Anzahl geeigneter Zuchthunde haben auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Rasse. Besonders in so genannten „Risikozuchten“, bei denen weniger auf die Gesundheit denn auf äußerliche Merkmale geachtet wird, kann die fehlende genetische Variabilität zu einer Vielzahl von Erbkrankheiten führen. 

 

Die rassetypischen Krankheiten sind

   

HD – Hüftgelenksdysplasie 

eU – ektopische Ureteren

PRA – Progressive Retinaatrophie

Goniodysplasie –

 

 

Kein Hund für Langweiler

Sicherlich wird Ihnen im Zusammenleben mit Ihrem Hund einiges einfallen, womit Sie Ihren aufgeweckten Vierbeiner beschäftigen können. Klar ist, dieser Hund ist kein „Langweiler“ und kein Hund für Sportmuffel. Auch wenn Sie Ihrem Entlebucher hinsichtlich seines Energielevels und seiner Ausdauer niemals das Wasser reichen können, so sollten Sie doch zumindest seine Freude an der Bewegung und den gemeinsamen Aktivitäten teilen.

Dennoch ist es überaus wichtig, daß Ihr Hund lernt runter zu fahren Ruhe zu halten.